Bergen Belsen
Persönliche Betrachtung einer Gedenkstätte

 

Es war schon ein bedrückendes Gefühl, einen Ort zu besuchen der wahrlich kein Ruhmesblatt Deutscher Geschichte ist. Zudem am Rande eines Nato-Truppenübungsplatzes, nur Wälder und Heide.Trister und grauer, einstöckiger Stahlbeton, das neue Dokumentationszentrum passt sich der Umgebung an. Hier bekomme ich Informationen in Wort und Bild, Dokumenteneinsichten und Videomitschnitte von Überlebenden des Lagers.

 

Sehr bewegend wird ein kurzer Film gezeigt, den die Engländer gedreht haben. Möchte nicht Details schildern, aber grausam wie leblos, entkleidete Körper mit Bulldozern weggeräumt werden zu Tausenden in einem Massengrab, menschenunwürdig. Draußen liegen weite Flächen mit Erika und Birken bepflanzt vor mir. Anhand von Skizzen kann man erahnen wie und wo die Baracken gestanden haben. Neben den zahlreichen Massengräbern, die mit Steintafeln gekennzeichnet sind: z.B. Hier ruhen 5000 Tote, erinnert ein Obelisk  und eine Inschriftenwand an die Leiden der Häftlinge.

Ein Ort der Besinnung und des Gedenkens findet sich im Haus der Stille.

 

Zahlreiche Grabsteine stehen symbolisch für ca. 70.000 Tote. Auffällig der Grabstein von Anne Frank und Margot Frank die kurz vor der Befreiung, im Jahre 1945 gestorben sind. Ihr Tagebuch zählt zu den Bestsellern.

 

 

Aus der Informationsschrift entnehme ich einen Satz der mich sehr nachdenklich werden lässt:

        Niemand ist mit einem Etikett um den Hals auf die Welt gekommen,
auf dem steht Mensch erster Qualität oder Mensch zweiter Qualität.
Die Etiketten haben wir Menschen erfunden.

                                                                       Anita Lasker-Wallfisch

 


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